Du willst ein Kind mit FASD adoptieren oder in Pflege nehmen?
Dann frag dich selber, ob…
- du bereit bist, dein jetziges Leben für immer aufzugeben und Stunden um Stunden damit zu verbringen, dich selber über FASD fortzubilden?
- du bereit bist, viele eurer Freunde zu verlieren, weil sie nicht mit deinem Kind umgehen können? du bereit bist, auf viele soziale Aktivitäten zu verzichten, weil du keinen Babysitter finden kannst?
- du bereit bist, damit klar zu kommen, dass die Zeit als Paar sehr begrenzt sein wird?
- du bereit bist, dein Kind doch zu einer Einladung mitzunehmen, obwohl du weißt, dass du höchstwahrscheinlich schon dort oder später dafür mit Hyperaktivität, Wutausbrüchen und unsozialem Verhalten konfrontiert wirst?
- du bereit bist, auf dein Kind immer aufzupassen, unendlich viel mehr, als auf ein Kind ohne FASD?
- du bereit bist, Sozialarbeiter, Lehrer, Ärzte und Therapeuten, die wenig über FASD wissen und die eigentlich auch nicht interessiert sind, über FASD aufzuklären?
- du bereit bist, immer auf der Seite deines Kindes zu stehen, für das Kind zu sprechen und es zu verteidigen, manchmal täglich, auch wenn du dabei als überfordert und neurotisch abgestempelt wirst?
- du bereit bist, Fenster-, Schrank-, Türsicherung und Feueralarm zu Hause zu installieren, um euch, euer Kind und euer Heim zu sichern?
- du bereit bist, in einem Haus zu leben, wo Tapeten abgerissen worden sind, Schränke kaputt gemacht werden, Gardinen runter gerissen werden und es kaum einen Flecken Tapete gibt, der nicht angemalt worden ist; wo Geld und alles, was wertvoll ist, weggeschlossen werden muss?
- du bereit bist, einem Kind fünf mal das Gleiche zu sagen, bevor es sich überhaupt auf den Weg macht, die Aufgabe zu erledigen; es unterwegs vergisst, was gesagt worden ist, noch drei mal daran erinnert werden muss und am Ende doch nur die Hälfte schafft und dabei noch ganz gelassen zu bleiben?
- du bereit bist, mit jemandem klar zu kommen, der immer und immer und immer wieder die gleichen Fehler macht. Ganz gleich, was du versuchst, es wird nicht besser, auch später nicht, wenn dieses Kind jugendlich oder erwachsen ist?
- du bereit bist, immer angestarrt zu werden, wenn dein Kind beim Einkaufen einen Wutausbruch bekommt und dass ziemlich oft?
- du bereit bist, anzusehen wie dein Kind alles gibt, um genauso gut in der Schule zu sein wie die Klassenkameraden, es doch nicht schafft und zuzusehen, wie es überholt und gehänselt wird?
- du bereit bist, abends fix und fertig ins Bett zu kriechen, keine Kraft mehr, um im Gebet um Kraft zu bitten und am nächsten Tag aufzustehen und wieder von vorne anzufangen?
- du bereit bist, das Kind mit ganzem Herzen zu lieben, mit den Schmerzen zu leben, dass, obwohl du alles in deiner Macht Stehende tust, ihm zu helfen, du genau weißt, dass du es nicht ändern kannst, egal wie oft du es versuchst?
Wenn du ja dazu sagen kannst, dann sei willkommen in der FASD Familie und möge der Herr mit dir gehen!
Mit freundlicher Genehmigung von Lori (USA)